Bayernweite Übung

Am 1. Oktoberwochenende fanden bayernweit Übungen der Wasserwacht Schnelleinsatzgruppen und Wachstationen statt. Von den Technischen Leitern der Wasserwacht Bayern wurden verschiedene Szenarien erarbeitet, die abgearbeitet werden mussten. Die Durchführung wurde von Einsatzleitern Wasserrettungsdienst, mittels Bewertungsbogen, bewertet und die Ergebnisse werden anschließend bayernweit ausgewertet.

 

Am 1. Oktober um 10 Uhr trafen sich nun einige Einsatzkräfte unserer Ortsgruppe um sich den Übungen zu stellen. Die Einsatzkräfte kannten die Aufgaben vorher nicht. Wie auch bei einem realen Einsatz, legten sich die Taucher und Wasserretter schon während der Anfahrt ihre Neoprenanzüge an. Am Bereitstellungsort beim Ludwigsfelder Naherholungssee erhielt unsere SEG ihren Einsatzauftrag. Eine Person drohte zu ertrinken. Der SEG Einsatzleiter hatte nun die Aufgabe, die Lage zu beurteilen und schnellstmöglich seine Einsatzkräfte in den Einsatz zu bringen. Schon auf der Anfahrt zu den Einsatzorten werden kurze Absprachen getroffen, wer welche Aufgabe übernehmen soll. Deshalb sind dann am Einsatzort nur noch kurze Anweisungen nötig. Bei „unserem Einsatz“ wurde als erste Maßnahme vom SEG Leiter ein Wasserretter mittels Rettungsbrett in Richtung der verunglückten Person geschickt, der diese schnell über Wasser sichern konnte. Gleichzeitig wurde das Motorrettungsboot zu Wasser gebracht um dann den Wasserretter zu unterstützen, indem mittels eines Spineboards die Person ins Motorrettungsboot gerettet wurde. Sofort wurde mit der Behandlung begonnen und die Person zum Übergabepunkt gebracht, wo sie von den restlichen Einsatzkräften übernommen wurde. Das waren in dem Fall die Taucher, die (nachdem die Person vom Rettungsbrettfahrer gesichert war)  nicht mit auf das Wasser mussten. Wäre die Person untergegangen, stünden die Taucher bereit und würden sofort mit dem Motorrettungsboot zur Unfallstelle gebracht werden.

 

Das war’s aber noch nicht für diesen Tag. Da wir am Ludwigsfelder Naherholungssee eine gut ausgerüstete Wachstation betreiben, stand auch noch eine Übung an unserer Wachstation an.

 

Die Voraussetzungen sind dann etwas anders, das Einsatzgerät wird schon bei Wachbeginn einsatzfähig vorbereitet. Motorrettungsboote und Rettungsbretter sowie das Sanitätsmaterial werden an vorher festgelegten Plätzen bereitgestellt und auf ihre Einsatzfähigkeit geprüft. Bei einer Wachbesprechung mit der Wachmannschaft werden den Wachgängern die Aufgaben bei einem Notfall zugeteilt, deshalb können die Einsatzkräfte auch schnell bei einem Notfall, auf die vom Wachleiter ausgesprochenen Anweisungen reagieren.

 

Nachdem dies alles wie bei einem normalen Wachdienst erledigt war, konnte die Übung beginnen. Auch hier musste, diesmal von einem Wachleiter, die Lage beurteilt werden. Auf der Liegewiese lagen Kleider einer Person und ein bekannter Langstreckenschwimmer wurde vermisst. Auch bei so einer Lage, die immer wieder vorkommt, muss der Wachleiter unter hohem Zeitdruck oftmals lebensrettende Maßnahmen einleiten. Hier war es dann offensichtlich etwas einfacher, weil aus einer weit entfernten Ecke Hilferufe zu hören waren. Im Großen und Ganzen wurden die gleichen Maßnahmen wie bei der ersten Übung durchgeführt und als dieser, von der WW Bayern vorgegebene Teil der Übung, genau so souverän wie bei der ersten Übung durchgeführt war, kam eine kleine Gemeinheit zum Tragen, die die Übungsorganisatoren eingebaut hatten. Die Person, die um Hilfe gerufen hatte und schnell „gerettet“ war, war weiblich und die vermisste Person eigentlich ein Mann. Sofort musste die Lage neu beurteilt werden und nun kamen auch die Taucher zum Einsatz. Mittels eines Motorrettungsbootes und einer mit drei Rettungstauchern bestückten Schleppstange wurde die „übliche Schwimmstrecke“ des Vermissten abgesucht. Da keinerlei Hinweise bekannt waren, wo er genau untergegangen sein könnte, zog sich diese Suchaktion fast eine Stunde hin. Dann allerdings konnte die vorher versenkte Übungspuppe gefunden, geborgen und ebenfalls unter realen Bedingungen zum Übergabepunkt gebracht werden.

 

Zum Abschluss konnte, nachdem das Einsatzgerät wieder einsatzklar in die Fahrzeuge verstaut war, bei einem zünftigen Mittagessen unter strahlendem Sonnenschein, über die Übungen gefachsimpelt werden.

 

Das Fazit dieser Übung war durchaus positiv und zeigte die hohe Ausbildungsqualität unserer Einsatzkräfte, die mit durchweg guter Ausrüstung im Übungs- und natürlich auch im Ernstfall ganzjährig, zu jeder Tages- und Nachtzeit rund um die Uhr für Notfalleinsätze am und im Wasser, sowei bei Großschadensereignissen und Katastrophen zur Verfügung stehen.

 

Vielen Dank an alle Mimen, Teilnehmer und Vorbereitern, die diese Übung möglich gemacht haben.