Chronik
1946
Wie alles begann
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Bayerische Rote Kreuz von der Militärregierung beauftragt, den Wasserrettungsdienst neu zu organisieren, nachdem dieser durch den totalen Zusammenbruch des Deutschen Reiches zum Erliegen gekommen war.
Dieser Entscheidung lagen zwei Beweggründe zugrunde - nämlich die Tatsache, dass nur das Rote Kreuz in der Lage war, einen sofort einsatzfähigen Wasserrettungsdienst zu schaffen, zum anderen das Vorbild in den USA , wo der Wasser- rettungsdienst schon seit Jahrzehnten im Zeichen des Roten Kreuzes erfolgreich arbeitete. In Neu-Ulm wurde Hans Kroner beauftragt, sich mit dem Aufbau des Wasserrettungsdienstes zu beschäftigen. Er war geprüfter Schwimmmeister und Mitglied der DLRG, die zu diesem Zeitpunkt von der Besatzungsmacht verboten war. Zusammen mit Frau Anni Würstle wurde die Wasserwacht Neu-Ulm ins Leben gerufen.
1947
Neu-Ulm wird Stützpunkt
Neu-Ulm wurde Stützpunkt der Wasserwacht im BRK, Bezirk Schwaben, Abteilung Augsburg. Bezirksleiter Sepp Linder unterstützte die Neu-Ulmer mit tatkräftigem Einsatz. Wachdienst, Ausbildung und erste Prüfungen im Rettungsschwimmen wurde bei Badewetter im Freigewässer (Donau, Illerkanal) geleistet. Ein Schwimmbad stand für die Ausbildung nicht zur Verfügung.
1948
Erste Erfolge
Der personelle Aufbau war soweit gediehen, dass man sich für die Gründung einer WW-Abteilung, bestehend aus der Ortsgruppe Neu-Ulm stark genug fühlte. Die Gründungsversammlung fand im Gasthaus Preziosa statt, wo Hans Kroner sechs Mitglieder um sich geschart hatte.
1949
Regelmäßiges Training
Die WW Neu-Ulm erhält zu Trainingszwecken eine Übungsstunde pro Woche im wieder hergestellten Ulmer Stadtbad. Jetzt konnten planmäßig die Aufgaben des Wasserrettungsdienstes in Angriff genommen werden. Ausrüstung für das Training war nicht vorhanden. So musste jeder der den Grund- bzw. Leistungsschein erwerben wollte mit dem eigenen Schlafanzug für das Kleiderschwimmen zur Prüfung kommen. Die Dienstkleidung, bestand aus der blauen Badehose und wurde von den Aktiven aus eigener Tasche bezahlt.
1950
Ausbildung
Die theoretische Ausbildung in Erster Hilfe fand in einem Gruppenraum des St. Michael Jugendheims statt. Hier entstanden auch Kontakte zu anderen Jugendorganisationen und zum Kreisjugendring.
1951
Erste feste Wachmannschaft
Ab 1951 leisteten die mittlerweile ausgebildeten Rettungsschwimmer bei Badewetter Wachdienst an der Donau zwischen der Eisenbahn- und Herdbrücke. Die Ausrüstung bestand aus einem Rettungsball, einer Verbandtasche* und einer Wasserwachtflagge und zwei Paar Schwimmflossen. Ein Wachzelt wurde von Wasserwacht Kamerad Manfred Erhardt zur Verfügung gestellt.
Inhalt der Umhängetasche: 500 Tabletten Aspirin, etwa sechs Verbandspäckchen, zwei Dreiecktücher, einige Riechampullen, eine Schere, eine Zungenklammer, eine Pinzette.
1951
Erste Einsatzübung
Unfallannahme war, ein Eisenbahnwaggon ist von der Brücke in die Donau gestürzt. Dafür wurde ein Floss mit entsprechendem Aufbau unterhalb der Eisenbahnbrücke in der Donau verankert, Mit dem Nachen (Zille ohne Motor) mussten die zu rettenden Personen aus dem "Eisenbahnwaggon" geborgen werden.
1952
Dienst beim Nabada
Beim traditionellen Nabada wurde der Rettungsdienst gemeinsam mit der DLRG übernommen. Die Zille - ohne Motor - ist das Einsatzgerät.
1952
Gründung der Wasserwacht Jugendgruppe
Die im Hallenbad ausgebildeten Jugendlichen mussten an den aktiven Dienst herangeführt werden. Dies gelang durch den Aufbau von Jugendgruppen, wo neben Rettungsschwimmausbildung auch eine intensive Betreuung und Freizeitgestaltung statt fand. Es geschah in Form von wöchentlichen Gruppenabenden mit Spielen, Gesang etc.
1953
Pfingstfahrt der Jugendgruppe
Mit dem Fahrrad ging es am Samstag zur Jugendherberge nach Laupheim, wo übernachtet wurde. Am Sonntag stand ein Rundgang am und im Federsee und am Montag ein Abstecher ins Freibad Illertissen auf dem Programm.
1953
Das erste Rettungsbrett
Ein neuartiges Rettungsgerät wurde beschafft; das Rettungsschwimmbrett. Es war aus Sperrholz mit einer Länge von knapp über 4 Meter und hatte die Bezeichnung Hawaii Kiki.
1953
Erster öffentlicher Bunter Abend
Erstmals wagte sich die Wasserwacht mit einem bunten Abend an die Öffentlichkeit. Für die Unterhaltung sorgten zwei Orchester und die Jugendgruppe mit einem Theaterstück. Besonders auffällig war dabei der Einsatz von Walter Kroner, was ihm die Bezeichnung Hans Dampf in allen Gassen durch die Presse einbrachte.
1954
Neue Ausbildungsräume
Nach Fertigstellung des Rot-Kreuz-Hauses in der Gartenstraße konnte die theoretische und praktische Aus- und Fortbildung wesentlich intensiviert werden. Im Sommer stellte die Wasserwacht an der Donau schon drei Wachmannschaften.
1954
Zeltlager in Roggenburg
Nach einem Pfingstzeltlager der Jugendgruppen entstand die Idee, hier am Roggenburger Weiher eine Wachstation zu errichten. Der stark frequentierte Weiher mit seinem Campingplatz und Bootsverleih hatte eine Badeaufsicht dringend nötig. Die Seerosen und Schilfgürtel sowie seltene Pflanzen und Tiere sollten von den Wachgängern außerdem vor Zerstörung geschützt werden.
1954
Wachdienst in Roggenburg
Zusätzlich zum Dienst an der Donau übernahmen die Wachmannschaften den Roggenburger See. Dienstraum und Übernachtungsmöglichkeit war ein Zelt mit einer Grundfläche von nicht ganz zwei auf zwei Meter,. Die Aktiven fuhren mit dem Fahrrad oder mit öffentlichem Bus nach Roggenburg.
1955
Größere Anschaffungen
Das erste Motorboot der Ortsgruppe Neu-Ulm wurde im Juni 1955 auf den Namen "Hans Dampf" getauft und in Dienst gestellt. Das Boot hatte ein Gewicht von fast 1000 kg und war mit einem 30 PS starkem VW-Motor ausgerüstet. In der kleinen Donau, beim Schwal lag es vor Anker um dauernd einsatzbereit zu sein.
1955
Einsatzübung
Erster Einsatz des Bootes war bei einer goßen Einsatzübung der Wasserwacht in Zusammenarbeit mit Polizei und Kolonne bei der Gänstorbrücke. Die Stars der Übung waren jedoch die Rettungsschwimmer, die mit Kopfsprung vom Brückengeländer aus in die Donau hechteten und die Rettungsaktion begannen. Situation war Bootskenterung mit etwa 20 Personen, dargestellt von der WW-Jugend.
1955
Jugendarbeit
Nachdem die Jugendarbeit in Neu-Ulm zum Vorbild für den Bezirk Schwaben geworden war, wurde hier ein Jugendleiterlehrgang durchgeführt. Zum Bezirksjugendleiter wurde Robert Löwlein bestellt.
1955
WW-Abzeichen
Auf Betreiben der DLRG, darf die WW das Abzeichen mit dem Adler seither nicht mehr verwenden. Auch bei Organisationen, die dem barmherzigen Samariter nacheifern menschelt es zuweilen.
1956
Jugendarbeit
Zur Förderung der Jugend veranstaltete der Bezirk Schwaben im Auftrag des WW- Landes- Verbandes Bayern eine Jugendsternfahrt zu Roggenburger Weiher.
1956
Feste Wachstation Roggenburg
Für 50 Mark wurde eine gebrauchte Gartenhütte gekauft und am Roggenburger Weiher aufgestellt. Übernachtung der Wachmannschaft und Aufbewahrung der Geräte konnte dadurch wesentlich verbessert werden. Weibliche Rettungsschwimmer durften allerdings nicht in der Hütte übernachten.
1957
Nachteinsatz an der Eisenbahnbrücke
Von der Bundesbahn wurde in zwei Nachtschichten die auf den Pfeilern aufliegende Stahl-Tragkonstruktion erneuert (Brückeneinschub). Ein Brückenträger stürzte dabei mit dem auf ihm befindlichen Arbeiter in die Donau. Unsere Bootsbesatzung hatte aufgepasst und rettete den Verletzten.
1957
Zillen als Rettungsgerät
Die für Ulm typischen Zillen wurden auch von der Wasserwacht als Rettungsgerät genützt. Das Zillenfahren war für die Jugend ein starker Anreiz. Des starken Andrangs wegen mussten die Fahrten sogar streng eingeteilt werden.
1958
Zusammenarbeit mit der Bundeswehr
Die WW bietet der Bundeswehr ihre Hilfe in der Ausbildung im Rettungsschwimmen an. Die Bundeswehr fördert zu dieser Zeit besonders das Rettungsschwimmen, was nicht verwundert, nachdem 50Prozent der Soldaten Nichtschwimmer waren. Es entsteht eine rege und fruchtbare Zusammenarbeit in den folgenden Jahren. Ein Höhepunkt wurde erreicht, als 1973 an 14 Offiziersanwärter der Lehrschein im Rettungsschwimmen überreicht werden konnte.
1958
Einsatz bei den Württemberger Kajakmeisterschaften auf der Donau
Bei der Veranstaltung wurden zwölf Boote geborgen und einige Hilfeleistungen durchgeführt. Wassertemperatur war 11 Grad Celsius. Tauchanzüge gab es nicht.
1959
Eröffnung des Donaubades
Durch die Eröffnung des Donaubades verlagerte sich der Badebetrieb von der Donau innerhalb des Stadtgebietes dorthin. Im Donaubad wurde jedoch nicht nur in den Becken gebadet, sondern auch in der Donau und im Illerkanal. Die Wasserwacht verlegte deshalb ihren Rettungsdienst ins Donaubad an die Illerkanalmündung.
1959
Schulschwimmwettbewerb
Nachdem mehr Schwimmbäder im Lande vorhanden waren wurden jährliche Wettbewerbe im Schwimmen mit Unterstützung der WW in den Schulen durchgeführt. Bei den Volksschülern betrug der Nichtschwimmeranteil 70 Prozent.
1960
Abfahrtslauf in Nesselwang
Wieder einmal beteiligen sich Neu-Ulmer beim Wettstreit mit den Allgäuern im Schifahren - Olympischer Gedanke in reinster Form war gefordert, um gegen die Allgäuer Mannschaften anzutreten.
1960
Tauchergruppe
Viele Ertrinkungsfälle an unbeaufsichtigten Gewässern erforderten die Unterwassersuche nach den Verunglückten. Dies ist in der Praxis im tiefen Wasser nur mit Tauchgeräten erfolgreich. Zwei Tauchgeräte (Delfin II, 5 l, 150 bar) wurden deshalb beschafft. Der damalige Landrat Dr. Max Rauth hatte dafür Geld locker gemacht. An diesen Geräten wurden fünf Aktive zu Rettungstaucher ausgebildet. Praktische Prüfung im Oktober ohne Tauchanzug im Sendener Baggersee.
1961
Rettungsdienst am Sendener Baggersee
Aufgrund des regen Badebetriebes wurde ein Wachdienst für dringend notwendig erachtet. Das Vorhaben fand jedoch von der Firma Käßbohrer keine Zustimmung nachdem im See noch gebaggert wurde und nicht der Eindruck eines Freizeitgebietes entstehen sollte.
1961
Ausbildung
Diese Jahre waren ausgefüllt mit vielen Weiterbildungsmaßnahmen über neue Methoden und die Handhabung von Rettungsgeräten. Die Wasserwächtler wurden unter anderem in die richtige Handhabung des mittlerweile aus Kunststoff gefertigten Rettungsschwimmbrettes eingewiesen.
1961
Schauübung
Der Ausbildungsstand der Wasserwacht wurde bei einer Schauübung unter Mitwirkung von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und der Sanitätskolonne an der Gänstorbrücke demonstriert.
1962
Die Ortsgruppe Neu-Ulm ist zum ersten mal Im Fernsehen
Die Taucher müssen auch mit Einsätzen im Winter unter Eis rechnen. Deshalb wurde ein Loch in die Eisdecke des Baggersees gesägt und der Tauchgang und die Leinenführung unter Eis geübt. Dies war Anlass für die ARD im Regionalprogramm darüber zu berichten.
1963
Wachhütte in Roggenburg
Da das bisherige Gartenhaus als Wachhütte nicht mehr ausreichte, wurde eine neue in Fertigbauweise erstellte Wachhütte beschafft. In einer feierlichen Übergabe überreichte der BRK-Kreisvorsitzende, OB Dr. Dietrich Lang den Schlüssel.
1963
Ein echter Wasserwächtler trotzt auch der Kälte
Zu Ehren des am Matterhorn 1959 tödlich verunglückten Georg Mayr fand der inzwischen zur festen Größe gewordene Rettungsschwimmwettbewerb des Wasserwacht Bezirks Schwaben in Dietmansried im Freibad statt. Bei widrigen Witterungsverhältnissen konnte die Wasserwacht Neu-Ulm unter acht angetretenen Mannschaften den zweiten Platz hinter Augsburg Stadt belegen. Die Disziplinen Sandsackstaffel, Rettungsschwimmstaffel mit mehreren Abschleppgriffen, Tauch- und Flossenstaffel, sowie Schwimmen in Drillichanzug haben sich auch in den folgenden Jahren als richtig erwiesen.
1964
29 Menschen gerettet
In Roggenburg und vor allem im Donaubad waren die Aktiven häufig gefordert. So konnte der Ortsvorsitzender Werner Konrad in seinem Rechenschaftsbericht 1.974 Wachstunden aufführen, die von 40 Aktiven an den Badeplätzen Roggenburger Weiher und im Donaubad geleistet wurden. Dabei fiel auf, dass von den 29 Personen, die vor dem sicheren Tode des Ertrinkens gerettet wurden, dies überwiegend Gastarbeiter waren.
1964
Traurigstes Ereignis
Bei einem dieser Einsätze verunglückte der erst 17 Jahre alte Rettungsschwimmer Reinhold Fischer so schwer, dass er Tage später an den Folgen seiner Verletzungen im Neu-Ulmer Krankenhaus verstarb. Das war wohl die traurigste Nachricht, die die noch junge Wasserwacht verkraften musste. Die Wasserwächtler mussten zum ersten Mal erfahren, dass der Dienst am Nächsten unter besonderen Umständen für die Rettungsschwimmer auch gefährlich sein kann.
1964
Badebekleidung
Die finanzielle Situation erlaubte mittlerweile die Ausrüstung der Aktiven mit Badehose und T-Shirt. Es musste jedoch eine Hinterlegungsgebühr entrichtet werden für den Fall der Nichtrückgabe beim Ausscheiden aus dem Wachdienst.
1965
Gedenkstein für Reinhold Fischer
Am 18. Juli wurde der Gedenkstein für den vor einem Jahr tödlich verunglückten Kameraden Reinhold eingeweiht. Zum steten Gedenken an Ihn, aber auch zur Mahnung all derer, die in der Donau ein Bad suchen und für die Rettungsschwimmer, die an dieser Stelle ihren verantwortungsvollen, ehrenamtlichen Dienst tun, wurde dieser Stein errichtet.
1965
Schwimmausbildung an Schulen
Der Sportlehrer, Prof. Hans Hack, am Neu-Ulmer Gymnasium hatte sich zum Ziel gesetzt, dass jeder Gymnasiast im Rettungsschwimmen ausgebildet wird. Dies war nicht einfach, nachdem nur minimale Übungszeiten in Bädern zur Verfügung standen. Bei der Abnahme der Befreiungsgriffe wurde er oft von einem Aktiven der WW unterstützt, die robust genug für diesen Job waren. Von 127 Schüler erwarben 86 den Grundschein, 41 den Leistungsschein. (Heute DRSA Bronze bzw. DRSA Silber) Die Wasserwacht bedankte sich 1966 mit der Verleihung der silbernen Plakette für besondere Verdienste.
1966
Motorboot Hans Dampf wird außer Dienst gestellt
Die Donau wurde mit Ausnahme des Donaubades von der Bevölkerung zum Baden nicht mehr benutzt. Baggerseen und Donaubad fanden Zuspruch. Der Hans Dampf, in der Donau fest vor Anker liegend, war für aktuelle Einsätze der WW unbrauchbar geworden, weil er mit seinen 1000 kg Gewicht nicht praktikabel trailerbar war. Er wurde still außer Dienst gestellt, was den Aktiven nicht allzu schwer fiel. Waren doch die Fahrleistungen mit dem 30-Ps-Motor so bescheiden, dass man beim Stromaufwärtsfahren durch die Eisenbahnbrücke trotz "AK" nie ganz sicher war, ob er es auch wirklich schafft. Für den Einsatz beim Nabada wurden Boote vom Landesverband zur Verfügung gestellt.
1967
Einer der vielen Einsätze der Taucher
Im neu entstandenen Baggersee bei Wullenstetten ertrank am späten Mittwochnachmittag eine Hausfrau aus Wullenstetten. Die Leiche der Frau wurde von den Tauchern der Neu-Ulmer Wasserwacht geborgen." Eine Zeitungsnotiz, aber was steht dahinter? Das Schicksal einer ganzen Familie. Ein Vater verliert seine Frau, zwei kleine Kinder ihre Mutter. Für die Wasserwacht war dies erneut Bestätigung der Notwendigkeit, die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung weiter intensiv zu betreiben und auf die Gefahren des Wassers hinzuweisen. Es galt die aktiven Rettungsschwimmer weiter in Theorie und Praxis fortzubilden.
1968
Und die Musik spielt dazu
So klang es aus den Lautsprechern des nahegelegenen Ausfluglokals am Stuben- weiher, nahe Günzburg, als die Taucher der Ortsgruppe einen farbigen Soldaten, der am Tag zuvor ertrunken war, bergen mussten. Für die vielen Zuschauer eine willkommene Abwechslung im Alltagseinerlei. Ein trauriges Schauspiel, so die Neu-Ulmer Zeitung vom 23. April 1968. Taucheinsätze bei Tag und Nacht waren nötig um Güter und Ertrunkene. Personen zu bergen.
1968
Neues Motor-Rettungsboot
Um bei Einsätzen in allen Gewässern der Umgebung schnelle Hilfe leisten zu können wurde eine Kunststoffboot mit 40 PS Außenbordmotor beschafft. Das neue Boot (Finz) konnte später mit einem Bootsanhänger an jeden Einsatzort gebracht werden. Da im ersten Jahr weder Geld für den Anhänger noch eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit vorhanden war, musste das Boot von mindestens vier kräftigen Personen zum Lazarett (heute steht an dieser Stelle das Hotel Mövenpick) getragen und dort unter einem Bretterverschlag versteckt werden.
1969
Manfred Schanz, Leiter der Abteilung Neu-Ulm
"Ich mach's halt", sagte Manfred Schanz nach der Wahl zum Leiter der Wasserwacht Abteilung Neu-Ulm in seiner bescheidenen Art zu seinem neuen Amt. Manfred Schanz hatte sich vorgenommen der bisher einzigen bestehenden Ortsgruppe Neu-Ulm drei Weitere hinzuzufügen. In Pfuhl, Weißenhorn und Senden war der Anfang schon gemacht. Selbstständig funktionieren kann eine Ortsgruppe aber erst dann, wenn sie in ihren Reihen Lehrscheininhaber zur Ausbildung ihrer Mitglieder hat. Damit hatte der frischgebackene Abteilungsleiter schon angedeutet, dass er die Prioritäten klar abgesteckt hat, wohl wissend, von seinem Vorgänger Hans Kroner, der die Wasserwacht über Jahrzehnte führte, ein schweres Amt übernommen zu haben. "So lange der Wasserwacht wöchentlich nur eine halbe Stunde Trainingszeit im Ulmer Stadtbad zugestanden werden kann, sitzt sie im Winter mehr als eigentlich vertretbar auf dem Trockenen." Nach Meinung von Manfred Schanz kann die Wasserwacht erst dann voll aktionsfähig agieren, wenn ihr in der neuen Schwimmhalle in Neu-Ulm wöchentlich mindestens zwei Stunden Übungsmöglichkeit zugestanden werden. Nach der offiziellen Eröffnung des Bades wurde dieser Wunsch mit drei Stunden wöchentlich von der Stadt Neu-Ulm erfüllt, der dafür ausdrücklich herzlich gedankt wird.
1970
Neu-Ulm bekommt ein Hallenbad
OB Dr. Dietrich Lang bei der offiziellen Einweihung: "Ein Wunsch geht in Erfüllung." Diesem Satz war von Seiten der Wasserwacht nichts hinzuzufügen, wurde ihr doch von der Stadt die gewünschte Trainingseinheit voll zugestanden. Bürgermeister Schiele brachte seine Freude durch einen Salto vom Sprungbrett in Frack und Zylinder zum Ausdruck. Die Mitglieder der Wasserwacht dankten an diesem Tag der Stadt Ulm für 22 Jahre Gastfreundschaft im Stadtbad Ulm und der Stadt Neu-Ulm für die nun optimalen Übungsmöglichkeiten. Mit Ausschnitten aus dem Übungsprogramm der Schwimm- und Rettungsschwimm-ausbildung gestaltete die Wasserwacht zusammen mit den Schülern des Gymnasiums die Feierstunde.
1970
Schwimmkurse wurden zum Dauerprogramm
Die Übungsstunden im Neu-Ulmer Hallenbad eröffnete die wahrscheinlich wirkungsvollste Maßnahme im "Kampf um den nassen Tod", das Erlernen des Schwimmens stets ausgebuchte Kurse bescheinigen, wie wichtig dieser Aufgabenbereich ist.
1970
Wachhütte Pfuhl
Der in der Nähe von Pfuhl entstandene riesige Baggersee wurde von der Bevölkerung nach Beendigung der Kiesausbeutung intensiv als Badesee genutzt. Die in Pfuhl wohnhaften Rettungsschwimmer wurden zu einer eigenen Gruppe zusammengefasst um den Wachdienst dort aufzunehmen. Bürgermeister Salzmann hatte ein offenes Ohr für den Wunsch nach einer festen Wachstation. So wurde von der Gemeinde Pfuhl in kürzester Zeit eine geräumige Wachstation mit bestem Ausblick auf den See erstellt.
1970
Gründung der Ortsgruppe Senden
15 Rettungsschwimmer waren von der Neu-Ulmer Wasserwacht ausgebildet worden, die nunmehr den Kern der Wasserwacht Ortsgruppe Senden bildeten.
1971
Neue Aufgabe in Ludwigsfeld
In diesem Jahr übernahm die Neu-Ulmer Wasserwacht den Baggersee am Kieswerk bei der Bundesstraße 19. Als Wachstation wurde von der Stadt Neu-Ulm ein Bauwagen zur Verfügung gestellt. Diese wurde im darauf folgenden Jahr durch eine hölzerne Wachhütte ersetzt.
1971
Kampf dem Wassertod
Unter diesem Motto fand erstmals ein großes Fackelschwimmen auf der Donau statt. Unter den zahlreichen Teilnehmern befand sich auch ein Skelett als Blickfang, welches auf einem Schlauchboot mitgeführt wurde.
1972
Spenden und Glückwünsche zur Neugründung der Wasserwacht Weißenhorn
Vorsitzender Kollmann dankte für die Unterstützung der Neu-Ulmer Wasserwacht, er versicherte, dass sich die neue Gruppe bemühen werde, einen ausreichenden Rettungsdienst am Roggenburger Weiher und in den Bädern der Stadt zu garantieren. Die Kameraden der Wasserwacht Ortsgruppe Neu-Ulm übergaben ihre bisherigen Aufgaben am Roggenburger Weiher an die neue Ortsgruppe.
1972
Wasserwacht als Umweltschützer
Bei strömendem Regen trafen sich an einem Samstag im April die Ortsgruppen von Neu-Ulm, Senden und Weißenhorn am Sendener Waldsee zu einer Seeputzete. So wurden innerhalb von vier Stunden zwei LKW mit Unrat zusammengetragen.
1972
Schneider von Ulm aus der Donau gefischt
Für eine Fernsehsendung über Flugpioniere startete der Ulmer Manfred Herter mit seinem nachgebauten Fluggerät von der Herdbrücke zu einem seiner Flugversuche. Es erging ihm wie seinem Vorgänger Berblinger. Gerät und Flieger wurden von der Wasserwacht schnell und sicher ans Ufer gebracht.
1973
14 Jähriger unter Löffelbagger begraben
Ein besonders tragisches Unglück ereignete sich an einem Baggersee in Dietenheim. Zwei Jungen turnten auf dem Ausleger eines Baggers. Da dieser teilweise unterspült war, kippte dieser ins Wasser und begrub einen der Jungen unter sich. Die Taucher der Wasserwacht konnten den Jungen nur tot bergen, als der verunglückte Bagger mit drei Autokranen an Land gehievt wurde. Der Einsatz dauerte fast die ganze Nacht.
1973
25 Jahre Ortsgruppe Neu-Ulm
Mit einem Festakt im Bräustüble in Ulm begingen die Neu-Ulmer Wasserwächtler den 25 jährigen Geburtstag ihrer Ortsgruppe. Als Dank für geleistete Arbeiten spendete die Stadt Neu-Ulm, vertreten durch OB Dr. Lang einen Scheck über 2000 Mark für die Neubeschaffung von Funkgeräten. Zahlreiche Mitglieder wurden für ihre ehrenamtlichen Dienste geehrt.
1974
Luftwaffe hilft Wasserwacht
Eine Tauchausrüstung, ein Rettungsschwimmbrett und ein Megaphon stifteten die Flieger der Boelckekaserne Ulm der Wasserwacht Neu-Ulm. Die Soldaten hatten bei ihrem Standortjubiläum rund 2500 Mark gesammelt. Der Kommandeur des Luftwaffenverbandes Oberstleutnant Wetter überreichte die Geschenke in einer kleinen Feierstunde.
1974
Beschaffung von Funkgeräten
Die Rettungsstationen hatten weder Strom- noch Telefonanschluss. Andererseits gab es in Ulm ein Rettungszentrum mit Hubschrauber. Um die Rettungskette zu optimieren, kratzte und bettelte man alles Geld zusammen um portable, mit ausreichender Reichweite arbeitende 4m-Band-Geräte zu beschaffen.
1975
Erfolge bei Schwimmwettkämpfen
Nach einem erlangten 1. Platz im diesjährigen Wettkampf um den auf Landkreisebene ausgetragenen Reinhold-Fischer-Pokal erreichten die Wasserwächtler auch im Georg-Maier-Gedächtnisschwimmen auf Bezirksebene einen unerwarteten 2. Platz.
1976
Tag der Wasserwacht auf dem Neu-Ulmer Rathausplatz
Großen Anklang bei der Bevölkerung fand die im Juli veranstaltete Ausstellung. Bei dieser wurden die einzelnen Ausrüstungsgegenstände, wie Tauchgeräte, Motorboote, Wiederbelebungsgeräte und ein kompletter Notarztwagen den Interessierten gezeigt und vorgeführt. Zu diesem Anlass wurde am Nachmittag eine Rettungsübung auf der Donau durchgeführt, bei der die Motorbootfahrer und Rettungstaucher ihr Können unter Beweis stellen konnten.
1976
Wasserwacht rettet 17 Personen vor dem Ertrinken
Die Arbeit der Neu-Ulmer Wasserwächtler hat sich gelohnt. 114 Aktive opferten ihre Freizeit auch in diesem Jahr um an der Donau und am Ludwigsfelder sowie am Pfuhler Badesee Wachdienst zu verrichten. Dabei wurden 17 Menschen vor dem nassen Tod bewahrt. Leider forderte das Engagement auch finanzielles Opfer der Mitglieder, denn der Jahresbeitrag wurde um 100 % erhöht. ( Von 5,- auf 10,- DM)
1976
Die Pfuhler trainieren im Elchinger Bad
Die Pfuhler Gruppe bekommt im Schulschwimmbad in Elchingen einen wöchentlichen Übungsabend. Dort wird sehr erfolgreich Rettungsschwimmausbildung betrieben. Der Transport der Jugendlichen von Pfuhl nach Elchingen wird von den Erwachsenen mit Privat-PKW auf eigene Kosten übernommen. Neben der weiteren Trainingsmöglichkeit war ein Ziel über die Breitenausbildung eine weitere Ortsgruppe aufzubauen, nachdem ein weiteres Naherholungsgebiet mit Badesee nahe Elchingen geplant war.
1976
Neue Bootsführer auf der Donau geprüft
An einem Wochenende im Mai legten zahlreiche Bootsführeranwärter des Bezirkes Schwaben unter den Augen zahlreicher Schaulustiger die praktische Prüfung zum Motorrettungsbootführer ab. Zuvor musste jedoch morgens die Hürde der theoretischen Prüfung im Lehrsaal des Roten Kreuzes erfolgreich gemeistert werden. Neu-Ulm mit 629 Mitgliedern größte Wasserwacht Ortsgruppe in Bayern. Nach Mitgliederzahl und Einsatzstunden war die Ortsgruppe Neu-Ulm die stärkste Gruppe innerhalb der Wasserwacht des BRK. Dies teilte Abteilungsleiter Manfred Schanz bei der Jahreshauptversammlung den Anwesenden mit.
1977
Rette dein eigenes Leben
So hieß eine große Ausstellung mit Einsatzdemonstrationen der Rettungsdienste auf dem Neu-Ulmer Rathausplatz. Die Aktiven der Wasserwacht stellten ihre Ausrüstung aus .zeigten Taucher in Aktion in einem Freizeitwasserbecken. Die Aktion wurde vom Bayerischen Rundfunk durch Reportagen und Interviews während des ganzen Samstagvormittages unterstützt. Der damit verbundene Spendenaufruf erbrachte ein ordentliches Ergebnis.
1977
Endlich mobil mit Einsatzfahrzeug
In diesem Jahr ging, finanziert durch das Rettungsdienstgesetz, ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung: Die Ortsgruppe Neu-Ulm konnte endlich ihr erstes Einsatzfahrzeug einweihen. Dieses Fahrzeug ist mit Tauchgeräten und einem Motorboot ausgerüstet. Die dazugehörige Rettungsmannschaft wurde hierzu auch erstmals mit Funkempfängern, den "Piepsern" ausgerüstet. Somit konnte eine Schnell-Einsatzgruppe installiert werden.
1977
Neue Rettungsstation Ludwigsfeld
Moderne Wachstation am neuen Naherholungsgebiet Ludwigsfeld von Wasserwacht bezogen. Im Juli tauschten die Wachgänger die Wachstation beim alten Baggersee, in der sie sieben Jahre ohne Strom, Wasser und Telefon auskommen mussten, mit der modernst eingerichteten Rettungsstation am neuen Badesee. In dieser Station stehen neben dem Sanitätsraum auch ein Umkleideraum, Dusche, WC und ein Aufenthaltsraum zur Verfügung. Für das Motorboot ist ab sofort auch eine separate Garage vorhanden.
1977
50 Meter in Drillichhose und Kleidung im Wasser wechseln
Dieses Jahr fand der Georg-Maier-Pokal erstmals in Neu-Ulm statt. Dabei musste sich die Neu-Ulmer Mannschaft nur dem Bezirkssieger des Vorjahres geschlagen geben. Die acht Teilnehmer erreichten den hervorragenden 2. Platz.
1978
Rettungsboot am Ludwigsfelder See
Ab dieser Badesaison wurde von der Ortsgruppe ein Rettungsboot am Ludwigsfelder See stationiert. Es handelte sich um die legendäre "Mücke", die noch vollständig aus Holz gefertigt war .Es war eine Spende, von Herrn Fritz Rauch, Inhaber der gleichnamigen Firma in Ulm.
1978
Bundeswettbewerb für die Ortsgruppe Neu-Ulm
Hochmotiviert fuhren die sechs Wasserwächtler zum Bundeswettbewerb im Rettungsschwimmen nach Bonn. Sie konnten sich in diesem Jahr zum allerersten Mal für diesen Wettbewerb als Gastmannschaft qualifizieren. Unter den zehn besten Mannschaften der Rotkreuz Landesverbände errangen die Neu-Ulmer einen hervorragenden 4. Platz.
1978
Eislaufen auf zugefrorenem Badesee
Der im letzten Jahr vom Naherholungsverein an die Bevölkerung übergebene neue Ludwigsfelder Badesee, wurde besonders auch im Winter von den Eisläufern angenommen. Die Ortsgruppe wies die Schlittschuhläufer auf mögliche Gefahren der nicht risikolosen Eislauffläche hin. Bei starkem Betrieb wurde deshalb selbst im Winter Dienst geschoben.
1978
Lehrscheinlehrgang bei der Bundswehr
Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr hatte sich im Lauf der Jahre intensiviert. So konnten in einem Lehrgang in der Rommelkaserne und im Bundeswehrhallenbad eine größere Gruppe von Soldaten ausgebildet werden, die die Rettungsschwimmausbildung innerhalb der Bundeswehr weiter tragen konnten.
1979
Naherholungsgebiet nordöstlich von Pfuhl
In diesem Jahr wurde der Baggersee in ein Naherholungsgebiet umgewandelt. Dadurch erhielt die Wasserwacht Neu-Ulm eine neue Wachstation, die in der Ausstattung ebenfalls der am Ludwigsfelder See gleich kam.
1979
Bewusstlos aus dem See gerettet
Eine 47-jährige Frau wurde im Juli von Rettungsschwimmern aus dem Ludwigsfelder See bewusstlos geborgen. Die Frau wurde mit dem Rettungshubschrauber in die Intensivstation der Uniklinik Ulm geflogen.
1980
Soldaten gewannen Wasserwacht Pokal
Bei einem Wettbewerb des BRK erreichte die 2. Kompanie des Panzerbataillons in Dornstadt den 3. Platz innerhalb der Bundeswehr. Die teilnehmenden Soldaten waren aktiv bei der Wasserwacht Neu-Ulm tätig.
1980
Wasserwachtball
Nicht nur im Wasser auch auf der Bühne des Edwin-Scharff-Hauses stellten die Mitglieder der Neu-Ulmer Wasserwacht etwas dar. Bei ihrem Frühjahrsball wurde eine Reihe langjähriger Mitglieder ausgezeichnet. Den weiteren Abend gestaltete die Wasserwacht Neu-Ulm aus ihren eigenen Reihen mit gekonnten Einlagen.
1980
ADAC Motorbootrennen
35 Aktive bot die Ortsgruppe Neu-Ulm auf, um den zweitägigen Wettbewerb zum ADAC-Motorbootrennen abzusichern.
1981
US Soldat spurlos im Ludwigsfelder See verschwunden
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit war am Mittwoch, den 5. August, nach 18 Uhr, ein 20-jähriger beim Baden in dem völlig verkrauteten Ludwigsfelder Badesee ertrunken. Die sofort eingeleitete Suchaktion musste wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Die Leiche konnte erst nach zwei Tagen geborgen werden.
1982
Franzosen zum ersten Mal in Neu-Ulm bei der Wasserwacht
Im Mai besuchten uns erstmals die Mitglieder des Schwimmvereins aus der Neu-Ulmer Partnerstadt Bois Colombes. Kontakte zum Roten Kreuz bestanden schon aus früheren Begegnungen. Das Programm des dreitätigen Besuches umfasste einen "Schwimmwettkampf" nach dem Motto "Spiel ohne Grenzen". Auch eine Busfahrt zum Bodensee mit Abstecher an den Affenberg bei Salem wurde durchgeführt. Am dritten Tag wurde die Ulmer Altstadt besichtigt und das Münster bestiegen.
1982
Erst mit Polizeihilfe kam der Rettungswagen durch
Ein leidiges Übel besteht durch das Zuparken der Rettungswege durch PKW und Motorradfahrer am Ludwigsfelder und Pfuhler Baggersee. So konnte nur mit Hilfe der Polizei am Pfuhler Baggersee für ein Rettungsfahrzeug freie Fahrt zum See geschaffen werden.
1982
Wein für die Retter
Freitags am frühen Abend im Juli gegen 18.30 Uhr, wurde ein 30 jähriger Mann im Pfuhler Naherholungssee von der Wasserwacht vor dem Ertrinken gerettet. Mit einer Flasche Wein bedankte sich der Gerettete im Nachhinein bei seinen Lebensrettern.
1983
Wasserwächtler an der Seine
Zum ersten Gegenbesuch luden die Schwimmer aus Bois Colombes im Sommer ein. Neben einer Varieteshow, dem Centre de Pompidus sowie dem Eiffelturm wurden noch viele weitere Sehenswürdigkeiten bis spät in die Nacht hinein besichtigt.
1983
Trauriger Rekord mit sieben Toten
In dieser Saison mussten 7 Personen tot geborgen werden. Es handelt sich hierbei um zwei Sporttaucher im Gurrensee, ein Ausländer aus der Donau, zwei Kinder im Glacis und ein 10-jähriger Bub im Baggersee bei Thalfingen, der durch Stromschlag beim Schwimmen getötet wurde: Zwei Jungen waren nachmittags in der Nähe eines elektrisch angetriebenen Schwimmbaggers geschwommen. Dabei bemerkten sie zu spät die durch ein defektes Zuleitungskabel ausgehende tödliche Gefahr im Wasser. Einer der Beiden konnte durch eine zu Hilfe eilende Frau gerade noch gerettet werden. Die ebenfalls alarmierte Wasserwacht konnte erst nach einer halben Stunde eingreifen, da zuvor der Strom des durch das Wasser führenden Kabels abgeschaltet werden musste. Nach einer Stunde kam allerdings jede Hilfe zu spät. Die Taucher konnten nur noch den toten Buben bergen.
1984
Wer steht pro Jahr schon 10 Wochen freiwillig im Wasser?
Die Antwort lautet: Es sind die Ausbilder der Wasserwacht Neu - Ulm. In mehreren Kursen werden allein 100 Kinder in der Kunst des Schwimmens eingewiesen.
1984
Kameradschaftliche und sportliche Aktivitäten im Herbst und Winter
Um die Jugendlichen und Aktiven für die kommende Saison erneut zu motivieren wurde ein vielfältiges Programm angeboten. Die Jugend fuhr ins Aquarena nach Heidenheim, die jung gebliebenen "Alten" konnten sich beim Wandern in Mellau und Skifahren in Flims-Laax austoben.
1984
Gründungsmitglied gestorben
Am 23.Dezember 1984 verlor die Wasserwacht ihren Gründer, Hans Kroner. Er hatte als Rettungsschwimmer und Bademeister 86 Lebensrettungen verzeichnet. Dafür war er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
1985
Führungswechsel bei der Wasserwacht - Abteilung
Manfred Schanz 16 Jahre für die Wasserwacht als Abteilungsleiter tätig, ließ sich für eine Wiederwahl nicht mehr aufstellen. Berufliche Gründe und ein seiner Meinung nach nötiger frischer Wind für die nächsten Jahre waren dafür ausschlaggebend. Er wurde durch den langjährigen Schriftführer Georg Müller abgelöst.
1985
Arztpraxis am Baggersee?
Wenn der geplagte Bürger am Wochenende endlich mal so richtig entspannen kann, dann fängt für die Neu-Ulmer Wasserwächtler alles erst so richtig an. Mückenstiche, Sonnenstiche, Kreislaufschwächen oder Schürfwunden werden zu Hauf durch die auch im Sanitätswesen ausgebildeten Wasserwächtler erstversorgt.
1985
Tauchgang ohne Nass zu werden
Erstmals durften fünf Taucher der Ortsgruppe im Herbst kostenlos im Ulmer BWK in der Druckkammer einen simulierten Tauchgang bis auf 50 m Tiefe unternehmen.
1985
Erstes Adventsschwimmen
Am letzten Samstag vor Weihnachten schwammen rund 30 Aktive in Neoprenanzügen mit Fackeln und einem Christbaum die Donau vom Donaubad zur Villa Schäfer hinunter. Lokalradio und Tageszeitung berichteten vom Motorrettungsboot und Ufer aus und unterstützten in effektiver Weise die Öffentlichkeitsarbeit der Wasserwacht durch Interviews und Berichte.
1986
Bootsführertraining im Fetzersee bei Lauingen
Bei der jährlich wiederkehrenden Bootsführerübung im Frühjahr konnten die Motorbootfahrer erneut ihr Können unter Beweis stellen. Trainiert wurden unter anderem die Übungen Mann über Bord, wenden im Viereck und Anlegen an ein fahrendes Boot.
1986
D'r Schneider von Ulm hat's fliega probiert, dann hat an d'r' Teufel in Donau nei gführt
Unter diesem Motto fand der Flugwettbewerb mit original getreuen Nachbildungen des Flugapparates von Albrecht Berblinger an der Donau statt. Dieses Großereignis wurde professionell von den Rettungsorganisationen abgesichert. Die Wasserwacht stellte hierzu fünf Schwimmbretter, zwei Motorrettungsboote mit Besatzung, diverse Tauchgeräte und 50 Aktive bereit.
1986
Ausbildung von Lehrern
Nach einer Anfrage des Schulsportbeauftragten, Günter Fritzsche, bildeten wir in den nächsten Jahren mehrere Lehrer im Rettungsschwimmen aus. Grund: Sie brauchen diese Ausbildung aus Sicherheitsgründen, wenn sie mit ihrer Klasse zum Schulschwimmen ins Hallenbad gehen.
1986
Eiskalter Start ins Wintertraining
Im November 1986 probten unter extremen Witterungsbedingungen ein Dutzend Rettungsschwimmer aus Neu-Ulm und Senden ihre Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit. Mit Schwimmbrettern wurde die 13 km lange Flussstrecke von Illerkirchberg bis zum Ziel "Villa Schäfer" in dreistündiger Fahrt auf der Donau absolviert.
1987
40 Jahre Wasserwacht Ortsgruppe Neu-Ulm
Vom Zelt und provisorischer Hütte zu heutiger moderner Wachstation, Geburtstagsfeier im Edwin-Scharff-Haus und am Pfuhler See. Zu diesem Anlass wurde das alt gediente Holzboot, die "Mücke", durch ein neues Kunststoff-Boot, die "Manne" ersetzt und eingeweiht. Die Anzahl der Mitglieder war zwischenzeitlich auf über 900 Personen angewachsen, davon waren 84 als Aktive tätig. In den vergangenen 40 Jahren wurden von den Aktiven der Wasserwacht Neu-Ulm 101.855 Stunden im ehrenamtlichen Dienst geleistet.
1987
Wer rastet der rostet
Damit die Wasserwächtler der Ortsgruppe nicht einrosten, haben sie dieses Jahr zusätzlich mit einer neuen Aktivität begonnen. Unter der Anleitung von Karlheinz Kroner treffen sich künftig regelmäßig jeden Montag ca. 20 Aktive zu gymnastischen Übungen und Ballspielen, um sich noch mehr fit zu halten.
1988
Tag der Hilfsorganisationen - Können demonstriert
Unter dem Motto "Wir Helfen gemeinsam" veranstalteten die Neu-Ulmer Hilfsorganisationen eine Demonstration ihres Könnens. Die Neu-Ulmer Wasserwacht demonstrierte einen kleinen Teil ihres umfangreichen Könnens in einem Wasserbecken. Bedauerlicherweise blieb die Besucherzahl weit unter den Erwartungen der Veranstalter zurück.
1988
Wasserwacht auch im Naturschutz aktiv
Nicht nur der Wasserrettung, sondern auch dem Naturschutz verbunden ist die Neu-Ulmer Wasserwacht. Im Herbst unternahmen deshalb die Aktiven unter fachkundiger Anleitung des Naturschutzbeauftragten der Ortsgruppe eine geführte Wanderung durch die Illerauen bei Senden.
1989
Neuer Leiter der Ortsgruppe heißt Wolfgang Kirchner
Nach 16 jährigem selbstlosem Einsatz für die Ortsgruppe Neu-Ulm hat Werner Konrad die Leitung an seinen Nachfolger Wolfgang Kirchner abgegeben. Dieser übernimmt eine vorbildlich geführte Ortsgruppe mit gut ausgebildeten und ausgerüsteten Rettungsschwimmern.
1989
Neues Schlauchboot für die Ortsgruppe
Aus Eigenmitteln wurde zur Vervollständigung der Schnelleinsatzgruppe ein Schlauchboot der Marke Zodiac beschafft. Dieses eignet sich im Winter bestens für die Eisrettung und im Sommer auch für schlecht zugängliche Gewässer. Beim diesjährigen Winterschwimmen im Januar wurde das Boot mit Sekt auf den Namen Werner getauft, benannt nach dem ehemaligen Vorsitzenden Werner Konrad.
1989
Auch als Oldie stets aktiv
Die ehemaligen aktiven Rettungsschwimmer der Ortsgruppe haben dieses Jahr die Oldie- Gruppe gegründet. Sie trafen sich deshalb zu einer gemeinsamen Wanderung im Allgäu um alte Erinnerungen auszutauschen und die Kameradschaft weiter zu pflegen. Weitere Treffen sind künftig jährlich geplant.
1990
Traditionelles Jugendzeltlager
Mit Zelt, Schlafsack und Luftmatratze ausgerüstet trafen sich die Jugendlichen der Wasserwacht zum wiederholten Mal um bei Lagerfeuerromantik, Spielen und manchen Streichen ein pfundiges Wochenende zu erleben.
1990
Radwanderung der Hilfsorganisationen
Die Neu-Ulmer Hilfsorganisationen veranstalteten zusammen eine Radtour bei der sie sich auf verschiedenen Stationen vorstellten. Die Wasserwachtstation befand sich am Brandstetter See, an der sich die Teilnehmer über die Schnelleinsatzgruppe informieren konnten.
1991
Ortsgruppe Elchingen gegründet
In Vorbereitung auf das geplante Naherholungsgebiet am Riedelsee gründete sich die Ortsgruppe Elchingen. Bis zur endgültigen Übernahme des neuen Sees leistet sie weiter ihren Wachdienst am Pfuhler See ab.
1991
Gold für Rettungsschwimmer
Kurz vor der Sommerpause haben noch 25 Aktive der Wasserwacht Neu-Ulm die Prüfung für das Goldene Rettungsschwimmabzeichen bestanden. Die Anforderungen für dieses Schwimmabzeichen werden wöchentlich beim Training im Neu-Ulmer Hallenbad geübt. Um diese Qualifikation zu erreichen ist die Ausbildung im Hallenbad vom Schwimmkurs für Nichtschwimmer, über das Jugendschwimmabzeichen bis zu den Rettungsschwimmabzeichen Bronze, Silber und Gold gestaffelt.Die Rettungsschwimmabzeichen sind Voraussetzung für den aktiven Dienst sowie für die weiterführende Ausbildung zum Lehrscheininhaber Schwimmen und Rettungsschwimmen, Motorrettungsbootführer und Rettungstaucher.
1991
Wasserwächtler tanzen in Flossen
Der Saisonhöhepunkt der Neu-Ulmer Wasserwacht mit dem traditionellen Herbstball stand ganz im Zeichen der Aktiven. Für 40 Jahre im Dienst der Organisation wurde Robert Löwlein ausgezeichnet, der im Laufe seiner Dienstzeit fast alle Ämter innehatte. Für 30 Jahre aktiven Dienst wurde Dieter Kammerer geehrt. Nach den Ehrungen wurde der Herbstball unterhaltsam durch die Aktiven gestaltet. Der Flossentanz begeisterte die Gästen besonders.
1991
Advent, Advent ein Lichtlein brennt
Mit Fackeln, Tannenbaum und selbst gebastelten beleuchteten Adventskränzen schwammen die Teilnehmer der Ortsgruppen aus der Abteilung Neu-Ulm vom Donaubad bis zur Villa Schäfer in der Donau. Die Aktion war gedacht zum Training der Schnelleinsatzgruppen unter winterlichen Bedingungen.
1991
Schneepflug kommt vom rechten Weg ab
Unter extremen Witterungsbedingungen war ein Schneepflug des Tiefbauamtes im Einsatz. Der heftige Schneefall hatte den Fußweg entlang der Donau unpassierbar gemacht. Beim Räumen verlor der Fahrer auf der Ulmer Seite in Höhe des SSV-Bades die Orientierung und fuhr ins Wasser. Das Fahrzeug ging sofort unter. Das Räumfahrzeug wurde von den Tauchern der Ortsgruppe unter Mithilfe der Ulmer Feuerwehr geborgen. Der Schneepflugfahrer konnte sich unverletzt selbst retten.
1992
Siegreiche Wasserwächtler
Nach einem 1. Platz im Rettungsschwimmbewerb auf Bezirksebene (dem Georg-Maye-Pokal) qualifizierte sich die gemischte Mannschaft der Wasserwacht Ortsgruppe Neu-Ulm für den Landeswettbewerb Rettungsschwimmen. Bei diesem wurde der hervorragende 2. Platz erreicht.
1992
Sommerfest der Reha-Gruppe des RKU
Wie jedes Jahr fand auch heuer das bei den durch Unfallfolgen körperlich Behinderten beliebte Sommerfest statt. Die Wasserwacht sorgte hierbei für die notwendige Sicherheit auf und im Wasser.
1992
Heiße Rhythmen, kalte Füße
Nicht nur im Sommer am Baggersee sondern auch im Winter bei der Eislaufdisco in der Neu-Ulmer Eislaufanlage zeigen insbesondere die jüngeren Aktiven ihr Können. Natürlich ist nicht mit Einbrüchen ins Eis zu rechnen, sondern hierbei kommt die Sanitätsausbildung der Aktiven zum Tragen.
1993
Siegesserie reißt nicht ab
In der Klasse ab 40 Jahre erreichten unsere Oldie`s im Rettungsschwimmwettbewerb auf Schwabenebene den ersten Platz.
1993
Neuer Rettungszug in Dienst gestellt
Nach dem das alte Einsatzfahrzeug 15 Jahre und das Rettungsboot "Finz" gar 24 Jahre treue Dienste geleistet hatte, war eine Modernisierung überfällig. Beim "Tag der offenen Tür" am Ludwigsfelder Baggersee konnte nun der neue Einsatzzug der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In 600 Arbeitsstunden rüsteten die Aktiven der Wasserwacht Neu-Ulm Fahrzeug und Boot perfekt für die künftigen Einsätze aus. Die Wasserretter rücken nun nicht nur mit dem Taucheinsatzfahrzeug, sondern auch mit einem Rettungsboot aus Aluminium und einem zusätzlichem Schlauchboot zu ihren Einsätzen aus. Das Aluminiumboot wurde auf den Namen "Bob" getauft, als Anerkennung für Robert Löwlein, für seine jahrzehntelange Arbeit bei der Wasserwacht. Zusätzlich wurde auch an diesem Tag ein neues Schlauchboot in Dienst gestellt, welches künftig in Pfuhl an der Wachstation stationiert wird.
1993
NABADA auch bei extremem Hochwasser
Der Ulmer und Neu-Ulmer höchster Festtag, das Nabada, durfte in diesem Jahr trotz Hochwassers nicht ausfallen. Wie gefährlich dabei die wild tobende Donau für die Teilnehmer des Nabada war, zeigte sich in der geglückten Lebensrettung zweier Teilnehmer vom Erbacher Sportverein. Ihre Gruppe war mit der geschmückten Fähre beim Durchfahren unter der Herdbrücke mit den vier Meter hohen Aufbauten hängen geblieben. Die Beiden wurden unter das Boot geschleudert und durch die zusammengebrochenen Aufbauten unter die Wasseroberfläche gedrückt. Die Bootsbesatzungen der Rettungsboote "Bob" und "Werner" erkannten die drohende Gefahr und waren mit Eintreten des Unglückes bei den in Not geratenen. Unter selbstlosem Einsatz sprang Stefan Messerschmied in voller Montur in die braune Donau und rettete in letzter Sekunde einen der zwei Ertrinkenden. Der Andere konnte vom Boot aus gerettet werden. Etwas später musste auch noch ein bereits vermisster Soldat von der Wasserwacht aus der Donau gezogen werden. Bei diesen beiden Rettungen hat sich erneut das regelmäßige Üben im Hallenbad und die weiteren vielfältigen Einsatzübungen bezahlt gemacht.
1994
Sanitätsdienst-Fortbildung im Trockenen
Thema der Ausbildung war unter anderem die Fortbildung im Sanitätsdienst. Teils zum ersten Mal, für viele Aktiven Wasserwächtler aber auch bereits zum wiederholten Mal, wurden die notwendigen theoretischen und praktischen Kenntnisse im Sanitätsdienst vermittelt. Die abschließende Prüfung bestanden alle 21 Teilnehmer.
1994
Wasser hat noch immer keine Balken
Die Kindernachmittage im Donaubad haben schon langsam Tradition. Die Schwimmeister veranstalteten erneut die beliebten Wasserspiele für die jüngsten Schwimmer. Die Ortsgruppe brachte hierzu Wurfbälle für das Zielwerfen und ihre großen Schwimmbretter mit. Jeder kleine Rettungsschwimmer in Spe durfte einmal " Baywatch lässt grüßen" durch die Fluten schwimmen.
1994
Letzte Wachsaison im Donaubad
Nach 36 Jahren war das Jahr 1994 die letzte Saison einer regelmäßig besetzten Wachstation an der Donau. Da das Baden an der Illerkanal Mündung durch die künftig Trennung mit einem Zaun, zwischen Donaubad und Fußweg für die Badegäste, nicht mehr möglich sein wird, entschied sich die Ortsgruppe ihr Einsatzgebiet neu zu organisieren. Die frei werdenden Wachgänger werden künftig zur Unterstützung der Wachstation am Pfuhler Baggersee eingesetzt. Bei den Wachgängern der ersten Stunde kam mit der Beendigung des aktiven Dienstes im Donaubad Wehmut auf. Sie erinnern sich auch heute noch stets gerne an die ersten gemeinsamen Anfänge in ihrer Wasserwacht-Ortsgruppe Neu-Ulm.
1995
Warum nicht öfter mal was Neues?
Um den Ablauf der Jahresabschlussfeier flexibler gestalten zu können und den überhäuften Terminen in der Vorweihnachtszeit auszuweichen, wurde erstmals die Feier in den Januar verlegt. Dabei wurde von der Wasserwachtjugend eine gelungene Karaoke Show geboten, eine Rockband teilweise aus den eigenen Reihen besetzt sowie ein Zwerchfell erschütternder Sketch der Oldies aufgeführt. Bei der anschließend vorgeführten, altbewährten Diashow hatten einige Wasserwächtler erhebliche Schwierigkeiten sich wieder zu erkennen.
1995
Rettungshunde proben für den nassen Einsatz
Mit Hundekuchen, Wiener Würstchen und ihrem Lieblingsspielzeug wurden vier Hunde der Ulmer Rettungshundestaffel im Wasser des Ludwigsfelder Baggersees auf ihren zukünftigen Einsatz vorbereitet. Sie sollen künftig mit Hilfe ihres hervorragenden Geruchsinns die Taucher bei der Suche von Vermissten im Wasser unterstützen.
1995
Auch bei strömendem Regen findet die Fortbildung statt
Um das sichere Beherrschen der Motorrettungsboote sicherzustellen fand die diesjährige Übung auch bei strömendem Regen statt. Schwerpunkte waren diesmal, Absuchen eines Gewässers mit der Taucherschleppstange und die Ausbildung von neuen Bootsführern. Die trotz allem gute Stimmung bei den Teilnehmern stand unter dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung.
1996
50 Jahre Wasserwacht in Neu-Ulm
Ob sich 1946 die Gründer der Wasserwacht Neu-Ulm wohl jemals vorstellen konnten, dass aus ihrer kleinen Gruppe, ausgerüstet mit nur einem Zelt, Verbandstasche und Rettungsball, eine Wasserrettungsorganisation mit solch vielfältigem Aufgabenspektrum werden könnte? Aber auch im Jahre 1996 kann eine umfangreiche, moderne Technik das Allerwichtigste der Wasserwacht, die Kameradschaft nicht ersetzen. In diesen 50 Jahren wurden 138.255 Wachstunden erbracht dabei wurde 3.938 mal erste Hilfe geleistet und 203 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Leider mussten in dieser Zeit auch 50 in Not geratene Personen tot geborgen werden.
1997
Ausflugsboot "Ulmer Spatz" hängt am Brückenpfeiler
Die Notfallmeldung hörte sich dramatisch an: Ausflugsdampfer Ulmer Spatz hängt an Fußgänger-steg und droht zu kentern. Alle verfügbaren Einheiten der Wasserrettung wurden alarmiert. Der eintreffenden SEG bot sich ein ganz anderes Bild. Das Ausflugsschiff hatte zwar Motorausfall es bestand aber für die Insassen keinerlei Gefahr. Die Stimmung der ca. 50 Personen an Bord war bestens. Zur Bergung des Schiffes wurden sie aus Sicherheitsgründen ans Ufer gebracht.
1997
Drachenbootrennen
Um die gute Zusammenarbeit der Wasserrettungsorganisationen DLRG und WW auch nach außen zu demonstrieren nahmen wir als "die Grenzenlosen" am diesjährigen Drachenbootrennen teil. Jeweils zehn Paddler, der Steuermann von der WW die Trommlerin von der DLRG brachte uns immerhin auf einen guten 2. Platz.
1997
Übung mit Leichenfund
Knapp eine Woche nach einer Personensuche in der Donau bei der nichts gefunden wurde traf sich die SEG zu einer Übung mit der Schleppstange in der Donau. Was keiner gedacht hatte geschah, knapp zehn Minuten nach Übungsbeginn mussten wir die seit der Vorwoche vermisste Person bergen.
1998
Garagenumbau ergibt sanitäre Verbesserungen
Da die Situation für unsere Taucher nicht optimal war, duschen und reinigen der Ausrüstung in der Fahrzeugwaschhalle, bauten wir dank unserer Handwerker einen in sich abgeschlossenen Duschraum in unsere Fahrzeuggarage ein. Seither ist das Reinigen und auch das Trocknen unserer Ausrüstung sowie die Körperreinigung unserer Taucher kein Problem mehr. Auch hat unsere Garage nun eine Heizung und im Winter keine Minusgrade mehr.
1998
Hallenbad nach Umbau wieder offen
Da im Hallenbad nach gut 25 Jahren der Zahn der Zeit genagt hatte, wurde es in eineinhalb Jahren grundlegend saniert. Die Übergangslösung im alten Stadtbad hatte uns viele jugendliche Mitglieder gekostet. Deshalb waren wir froh jetzt wieder in unser Bad zurückkehren zu können. Für uns von großem Vorteil war auch der zusätzliche Einbau eines Lehrschwimmbeckens, welches unsere Möglichkeiten zur Durchführung des Schwimmkurses erheblich verbesserte.
1998
Ein Mannschaftsfahrzeug "Biene Maja" für die Ortsgruppe
Durch eine Spende der Firma Stahl Heizungsbau bekamen wir im Herbst einen zehn Jahre alten Ford Transit. Dieser wurde von den handwerklich begabten Aktiven überholt, mit Funkgeräten, Sondersignal, sowie Halterungen für Tauchgeräte und Sonderlackierung versehen. bei der feierlichen Einweihung wurde dieses Fahrzeug wegen seinen fühlerartigen Antennen auf den Namen Biene Maja getauft. Von nun an konnte an beiden Wachstationen beim Dienst ein Einsatzfahrzeug vorgehalten werden, sowie Übungen und Fahrten mit der Jugend problemlos abgewickelt werden.
1999
Katastophenalarm in Immenstadt und Neu-Ulm
Nach den starken Regenfällen an Pfingsten schwoll das Wasser der Iller dermaßen an, dass sie schon im Allgäu großflächige Überschwemmungen verursachte. Deshalb wurde auch die SEG Illertissen zur Hilfeleistung alarmiert. Da wir ja nun ein Mannschaftsfahrzeug besaßen, konnte auch von Neu-Ulm ein zusätzlicher Wasserrettungszug zur Hilfeleistung nach Immenstadt geschickt werden. Bei dieser für unsere "Biene Maja" mit Bravour gemeisterten Generalprobe wurden von unseren Helfern Häuser evakuiert und Notunterkünfte für die Bevölkerung vorbereitet. Als gegen 22 Uhr die meiste Arbeit erledigt war, wurden wir mit der Aussage "Fahrt nur heim, jetzt ist bei euch auch Katastrophenalarm" zurückgeschickt. Bei den von keinem der Aktiven für möglich gehaltenen Überschwemmungen in Neu-Ulm, mussten Menschen aus ihren Häusern geborgen, die Versorgung von bettlägerigen Patienten sichergestellt und die Feuerwehr sowie die Stadtwerke unterstützt werden.
2000
Wanderung nach Arnegg
Damit auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommt unternahmen wir eine Wanderung nach Arnegg. Bei der Wanderung durch den Wald konnten wir die Gewalt der Natur bestaunen da ein Sturm dem Wald stark zugesetzt hatte. Bei Spanferkel mit Sauerkraut waren die "Strapazen" dann aber schnell vergessen.
2000
Übung mit KFZ-Fund
Schon wieder wurde aus einer Übung mehr als gedacht. Bei einer Tauchübung im Plessenteich bei Gerlenhofen fanden unsere Taucher ein Fahrzeug auf dem Grund des Sees. Zusammen mit dem THW Neu-Ulm wurde das Auto geborgen. Nach Aussage der Kripo war dieses Fahrzeug vor zehn Jahren gestohlen und wohl im Wasser entsorgt worden.
2000
Keller zum Jugendraum umgebaut
Um unseren Jugendlichen und Aktiven auch im Winter einen Treffpunkt bieten zu können wurde im Oktober begonnen, unsere Kellerräume zu einem Jugendraum umzubauen. Zuerst wurde alles was bisher im Keller war entfernt, dann die Heizung umgebaut, danach die Trockenbauwände eingebaut. Auch eine von der Firma Möbel Mutschler gespendete Küchenzeile wurde mit den nötigen Zuleitungen montiert, sowie Schränke aufgestellt und Wandverputz aufgebracht. Alle Arbeiten wie Elektro-, Sanitär-, Schreiner- , Maurer- und Gipserarbeiten wurden nur durch unsere Aktiven erledigt, so konnten die Kosten sehr gering gehalten werden. Auf unseren Keller mit Jugendraum, Büro und Lager sind wir schon ein bisschen stolz. Die Fertigstellung konnte im Frühjahr 2001 gefeiert werden.
2001
Großer Andrang auf unsere Jugendschwimmgruppen
Seit das Neu-Ulmer Hallenbad umgebaut wurde, schnellten die Anmeldungen von Jugendlichen in die Höhe. Deshalb musste leider eine Warteliste für unsere Schwimmgruppen eingeführt werden. Anders war ein sinnvolles Training nicht mehr durchzuführen.
2002
Neuartige Ausrüstungsgegenstände angeschafft
Rechtzeitig zur Wachsaison konnten drei Spineboards in Betrieb genommen werden. Diese dienen dazu, verletzte Personen möglichst schonend bergen zu können. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich der Notfall an Land oder im Wasser ereignet hat.
2002
Die Wasserrettung geht in die Luft
Nach fast einem Jahr Vorbereitung fiel am 1. August der Startschuss für das Projekt
. Dieses Projekt dient dazu schnellstmöglich Taucher zu einer verunfallten Person zu bringen.
Dabei arbeiten grenzüberschreitend die Bundeswehr, die DLRG Ulm, die Feuerwehr und die Wasserwacht Neu-Ulm zusammen. Bei einem Wassernotfall werden je fünf Rettungstaucher der DLRG und der WW über Meldeempfänger alarmiert. Gleichzeitig wird der Rettungshubschrauber SAR Ulm 75 (mittlerweile: Christoph 22) alarmiert, der dann die Feuerwache in Neu-Ulm anfliegt. An diesem Treffpunkt wird von der Feuerwehr die Tauchausrüstung in den Hubschrauber verbracht. Die ersten zwei eingetroffenen Taucher legen ihre Tauchanzüge an und fliegen dann zum Notfallort. Bis November wurde dieses Team viermal alarmiert, dabei konnten zwei Personen innerhalb kürzester Zeit geborgen werden.
2002
Hilfseinsatz beim Jahrhunderthochwasser im Raum Dresden
Nach den extremen Regenfällen im August wurde in Sachsen Katastrophenalarm ausgelöst. Bei dem in seiner Größe bis dahin noch nie da gewesenen Hilfseinsatz waren auch sieben Helfer der Ortsgruppe Neu-Ulm im Raum Dresden / Pirna im Einsatz. Unsere Aufgaben waren beispielsweise die Unterstützung des Grenzschutzes, Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Mithilfe beim Aufbau von Hilfskrankenhäusern und Hilfeleistungen beim Ausräumen von Wohnungen. Für die Helfer ein beeindruckendes Erlebnis.