Heiße Pfingsten

Das Pfingstwochenende 2014 war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Da die Witterung zuvor nicht unbedingt zum Baden einlud, drängten die sonnenhungrigen Badegäste mit aller Macht an die Seen der Region. So lies auch der erste Wasserrettungseinsatz nicht lange auf sich warten. Am Sonntag schrillte gegen 16:00 Uhr die Melder der Rettungshubschrauber unterstütze Wasserrettung: zwei unserer Einsatz-Taucher wurden zur Unterstützung nach Rottenacker gerufen. Dort war ein 28 jähriger Mann im See untergegangen. Zufällig anwesende Feuerwehrmänner konnten den Mann ca. 2 Minuten vor Landung des Hubschraubers ans Ufer bringen, leider blieben die Wiederbelebungsversuche erfolglos.

Vielen Dank an das „Taxi“ der ortsansässigen Feuerwehr, die unsere Taucher wieder zu uns zurückgebracht hat. Dies ist üblich, damit der RTH sofort für andere Einsätze wieder einsatzklar ist.

Am Pfingstmontag meldete zuerst der Meldeempfänger der bodengebundenen Schnell-Einsatz-Gruppen Wasserrettung aus Neu-Ulm und Senden einen Einsatz an den Brandstätter See nach Burlafingen. Sofort rückte unsere bereitstehende SEG vom Wachdienst zum Notfallort aus. Eine Passantin gab an, einen im See schwimmen und untergegangenen Mann gesehen zu haben. Unsere SEG traf nach sieben Minuten am Einsatzort ein und brachte schnellstmöglich ihr Rettungsboot und eine Taucherschleppstange mit drei Tauchern ins Wasser. Parallel dazu wurde noch die Rettungshubschrauber unterstütze Wasserrettung und die Feuerwehr Neu-Ulm alarmiert. Aufgrund der hohen Außentemperatur und der langen Einsatzdauer wurden im weiteren Verlauf zusätzliche Kräfte von der DLRG Ulm, DLRG Leipheim und des THW Neu-Ulm nachalarmiert. Diese lösten die Rettungstaucher der BRK-Wasserwacht ab, sodass diese ihre Einsatzbereitschaft für weitere potentielle Alarmmeldungen im Landkreis Neu-Ulm wiederherstellen konnten. Nach knapp drei-stündiger Suche mit mehreren Schleppstangen wurde der Einsatz nach intensiver Suche im gesammten See ohne Fund abgebrochen.

Die Polizei geht nun davon aus, dass niemand ertrunken ist. Auch zwei Tage später wurde niemand vermisst und am Einsatztag blieben keine Kleidungsstücke am See liegen. In dem See leben viel große Fische, wenn diese kurz aus dem Wasser springen kann das leicht mit einem Notfall verwechselt werden. Trotz allem ist es allemal besser einen Notfall anzunehmen und einen Notruf abzusetzen, als nichts zu tun.

An unserer Wachstation mussten von der verbleibenden Wachmannschaft, außer kleineren Verletzungen, auch ein Ohnmachtsanfall, ein Verdacht auf eine Wirbelverletzung in Folge eines unachtsamen Stoßes ins Wasser, sowie zwei bewusstlose Jugendliche nach Drogenmissbrauch in Zusammenarbeit mit dem BRK Rettungsdienst und einem Notarzt sanitätsdienstlich versorgt werden. Alle diese Einsätze konnten dank unserer guter Ausbildung und optimaler Ausrüstung erfolgreich abgeschlossen werden.