Etwas kurzfristig verabredeten beim letzten Übungsabend einige Einsatzkräfte unserer Ortsgruppe die Durchführung einer Eisrettungsübung am Naherholungssee in Pfuhl. Diese sollte am Samstag, den 30. Januar, stattfinden. Als der Termin festgelegt wurde, waren alle Seen in unserem Einsatzbereich zugefroren. Nachdem aber in der dazwischenliegenden Woche die Temperaturen stark anstiegen, war die Eispracht an den meisten Seen schon wieder abgetaut. Da der Termin schon ausgemacht war und es immer was zu üben gibt, fuhren wir mit unserem Einsatzfahrzeug und dem Geräteanhänger wie vereinbart an den Pfuhler Baggersee.
Zu unserer Überraschung fanden wir eine geschlossene Eisdecke vor, diese war aber unterschiedlich dick (von 1 bis ca. 5 cm) und dazu sehr porös. Genau das waren ideale Bedingungen für unsere Eisrettungsübung. Ein Unfall, bei dem eine Person in einer Eisfläche einbricht, wird wahrscheinlich genau bei solchen Gegebenheiten vorkommen. Beim ersten Übungsteil kam unser Eisrettungsschlitten zum Einsatz, ein eingebrochener Schlittschuhläufer musste gebogen werden, dies stellte sich schwieriger dar als gedacht, weil das Vorankommen mit dem Eisrettungsschlitten nicht so einfach war. Das Eis hielt zwar den Wasserretter mit dem Schlitten, aber wenn er sich vom Eis abstoßen wollte brach er ein. Das Paddel des Eisrettungsschlittens ist mit einem Eispickel ausgestattet, dieser kann dann vor dem Schlitten ins Eis geschlagen werden und der Retter zieht sich dann zur Einbruchsstelle heran. Bei der anschließenden Rettung ist dann darauf zu achten, dass die im Ernstfall stark unterkühlte Person möglichst wenig bewegt und flach transportiert werden muss.
Im zweiten Übungsteil mussten dann unsere Taucher ran. Zuerst wurden die verschiedenen Sicherheitsvorschriften, die bei Tauchgängen unter einer geschlossenen Eisdecke zu beachten sind, besprochen. Dann musste wie bei allen Taucheinsätzen, eine Gefährdungsanalyse erstellt werden, bei der von einem verantwortlichen Taucheinsatzleiter beurteilt wird, ob der Einsatz mit den zur Verfügung stehenden Mitteln, ohne eine Gefährdung der Taucher, die einen Tauchgang ausschließen würde, durchgeführt werden kann. Die gestellten Aufgaben konnten mit gewohnter Routine erledigt werden. Es ist aber dennoch wichtig solche Übungen in widriger ungewohnter Umgebung regelmäßig durchzuführen.
