Wasserrettung in Ludwigsfeld

Am Sonntag, den 28. August, konnte die Wachmannschafft durch ihre Aufmerksamkeit gleich 2-mal Schlimmeres verhindern: Schon am Nachmittag wagte sich ein nicht sehr geübter Schwimmer mit einer Schwimmhilfe auf ein Bade-Floß. Die Schwimmhilfe kam ihm aber abhanden und trieb, für die Wachmannschaft offensichtlich herrenlos, im See. Sofort wurde ein Wasserretter mit einem Rettungsbrett losgeschickt um die Herkunft der Schwimmhilfe zu klären. Der Wasseretter konnte den Besitzer, der sich nicht mehr selber zurück zu schwimmen traute, auf dem Bade-Floß ausmachen und sicher wieder ans das Ufer zurückbringen.

 

Nicht ganz so glimpflich ging dann ein Notfall kurz vor Wachende aus. Zeitgleich mit der Wachmannschaft wurden Badegäste auf Hilferufe aus dem Badesee aufmerksam. Wieder unterschätzte ein wenig geübter Schwimmer die Gefährlichkeit eines Baggersees. Die schnellste Rettungsmöglichkeit stellte bei diesem Notfall die Rettung durch zwei Wasserretter mit Rettungsbrettern dar. Der Ertrinkende konnte schnell, aber auch in quasi letzter Sekunde gerettet und auf einem Rettungsbrett gesichert werden. Da der Patient schon mehrfach mit dem Kopf unter die Wasseroberfläche geraten war, standen weitere Wasserretter mit Notfallausrüstungen und Combicarrier zur Übernahme und weiteren Versorgung am Ufer bereit. Nach der Erstversorgung verbrachten die Einsatzkräfte den Geretteten in den Sanitätsraum der Wachstation. Um Spätschäden, die bei Eindringen von Wasser in die Lunge auch Stunden später auftreten können, besser überwachen und behandeln zu können, musste der Rettungsdienst nachalarmiert werden, um den Patienten in ein Krankenhaus zu bringen.

 

Leider sind sich viele Badegäste nicht bewusst welche Gefahren ein Baggersee mit sich bringt. Kleine Kinder, die nicht schwimmen können, sind unbeaufsichtigt und zu allem Überfluss noch ohne irgendeine Sicherung im Wasser. Auch viele Personen aus dem Ausland kennen diese Gefahren nicht und obwohl sie nicht annährend ausreichend schwimmen können, wagen sie sich in ihnen unbekannte Gewässer und ertrinken leider sehr oft.

 

Ein anderes Problem, mit dem sich in letzter Zeit unsere Wachmannschaften immer mehr auseinandersetzen müssen, sind uneinsichtige und zum Teil schnell ausfällig werdende Badegäste, die Absperrungen für Rettungswege missachten oder Rettungsmittel, die am Ufer für schnelle Rettungsaktionen bereit stehen müssen, blockieren oder sogar einfach selbst benutzen. Das Schlimme ist das Unverständnis dieses Personenkreises, der nicht einsieht warum er jetzt mit diesem Rettungsbrett, das da ja nur so am Ufer herumliegt, nicht fahren darf, wenn er es doch jetzt will. Genauso gelte doch die Absperrung durch Pylonen für ihn nicht und er kann sich vor die Wasserrettungsfahrzeuge legen - wenn unser Einsatzfahrzeug raus muss, oder der Notarzt und der Rettungsdienst die Wachstation anfahren müssen, ist er ja da und geht dann schon aus dem Weg. Wenn man diese „Badegäste“ darauf anspricht, bekommt man zur Antwort, ihnen das alles egal wäre. Solche Zeitgenossen erleichtern unsere ausschließlich ehrenamtlich geleistete Arbeit leider nicht, sondern sie gefährden Rettungsaktionen, bei denen es oft um Sekunden geht.